William Meyer

Der Stallmeister William Meyer und die Pferdepfleger August Röting und John Kräußlach kamen eigens nach England, um sich um Prinz Alberts Pferde zu kümmern. In der englischen Volkszählung 1871 sind William Meyer (1810–1878), damals 61, seine Frau Nelly mit 58 Jahren und deren Sohn Albert mit 30 Jahren zu finden. In der Erhebung 30 Jahre zuvor, ist zudem ein Maximilian mit vier Jahren aufgeführt. Dieser ist als „F“ (foreign – ausländisch) eingetragen, genau wie seine Eltern. Das deutet darauf hin, dass William und Nelly in Deutschland geheiratet haben und mit ihrem Erstgeborenen, Maximilian, nach England gezogen sind. Wie Albert in einem Brief an seine Großmutter erwähnt, kam William Meyer aus Dresden und war bekannt für sein „Handwerk“. So schreibt Albert:

“Der Stallmeister hat die Aufsicht über Stall, Stallleute und Pferde. Er ist verantwortlich dafür daß die Stallleute ihre Pflicht thun und die Pferde gehörig besorgt werden. Er reitet die Pferde zu, hat auch die Sattel, Geschirren, Wägen unter sich. Kurz die ganze Geschäftsführung im Stall departement. …“

Nach 31 Jahren im königlichen Dienst wurde Meyer im April 1871 pensioniert und erhielt eine jährliche Rente von £ 200. Queen Victoria bedankte sich in einem Brief persönlich für seine Dienste:

“Mein bester Stallmeister Meyer. Ich kann es nicht unterlassen, Ihnen persönlich noch zu sagen, wie sehr ich Ihre langen treuen Dienste, Ihre Devotion und Ihren Eifer während 31 Jahre zu würdigen weiß und wie dankbar ich dafür bin. Ich weiß gut, wie sehr Sie an dem geliebten Prinzen hingen und an mich und an unsere Kinder attachirt sind, und daher wie schmerzlich es für Sie sein wird, dieses Verhältniß zu lösen, was mir auch recht leid thut….“

Meyer ging mit seiner Frau nach Deutschland zurück, seine Kinder aber blieben in England, das er als seine zweite Heimat betrachtete:

„…Ich würde vergebens suchen in meiner Gemüthsbewegung den vollen Ausdruck in Worten zu finden, ich kann nur sagen, daß ich mit meiner Frau die tiefste und treueste […] für Ew Majestät und für das königliche Hause mit nach unserem alten Vaterland nehmen, und diese Dankbarkeit als Grundlage einer unauslöschlichen Loyalität meinem in der englischen Heimath bleibenden Kindern vererben werde.“