Rudolph Löhlein

Rudolph Löhlein (1827–1896) kam aus Niederfüllbach und war der Sohn des dortigen Försters William Löhlein. Als junger Mann war Rudolph als Angestellter im Schatz- und Finanzamt Rodach tätig. Später trat er als Lakai in das großherzogliche Haus von Sachsen-Coburg ein. Er wurde Prinz Albert von Baron Stockmar als Nachfolger für dessen persönlichen Diener Dehler empfohlen. In einem Brief vom 11. Mai 1847, schreibt er:

„…Den jungen Löhlein habe ich bereits gesprochen. Er ist ein junger Mensch von sehr anständig und angenehmen Äußeren, 20 Jahre alt. Allerdings befähigen ihn Erziehung, Manieren und eine gewisse Gymnasial Bildung zu persönlichen Diener für Eh. Hoheit oder den Prinzen von Wales auf geeignete Weise. Er selbst sagte mir daß er die in Aussicht gestellte Stelle gerne annehme und bereit sei, dem Rufe so bald zu folgen, als es Eh. Hoheit genehm sein werde ihn zu ertheilen.“

Zwei Wochen später antwortete Albert:

„Für die Anschaffung des jungen Löhleins bin ich Ihnen sehr dankbar. Ich würde ihn gern Mitte nächsten Monats oder doch wenigstens in der zweiten Hälfte desselben hier haben. Es wird am besten sein, ihn auf ein Probejahr zu engagieren, sein Gehalt soll £ 150 sein, er natürlich in Wohnung und Essen freigehalten werden. Gefällt es ihm nach einem Jahre hier nicht oder sagt er mir nicht zu so will ich ihm auf 3 Jahre 300 fl. […] aussetzen während welcher er sich um eine andere Versorgung umthun kann. Doch ist mir nicht bange daß wir uns sehr gut conveniren werden nach dem was sie von ihm sagen.—“

Im Juni 1847 trat er dann seinen Dienst bei Prinz Albert in London an, indem er Andreas Dehler als Zweiter Kammerdiener ablöste. Als Isaac Cart im August 1858 starb, trat er an dessen Stelle und behielt dieses Amt bis zu Alberts Tod. Drei Jahre nach seiner Ankunft, heiratete Löhlein die Engländerin Elizabeth Collins. Das Ehepaar hatte sechs Kinder, die zwischen 1851 und 1864 geboren wurden. Der erstgeborene Sohn erhielt den Namen Albert Rudolf William (1851–1916), die Zweitgeborene hieß Alice Victoria 1853–1938), dann kamen Rudolph Charles Christian (1854–1914), Elizabeth Jane 1856–?), Ernest Whitfield (1858–1922) und schließlich Alberta Victoria (1864–1933) zur Welt. Alle Kinder sind in England geblieben.